Am grünen Westhang des Hönggerberg am Rand der Stadt Zürich steht die Wohnlandschaft Kraftwerk2. Die komplexe Überbauung öffnet sich zur Regensdorfer Strasse und formuliert dort einen adressbildenden, öffentlichen Vorplatz. Ein schmaler Gebäudedurchgang erschliesst die rückwärtigen Wiesenflächen. Sie knüpfen unmittelbar an den nahen Landschaftsraum von Heiziholz und an die Obstfelder an. Befreit von dichtem, undurchlässigem Gehölz und mit gezielt gesetzten Baumgruppen akzentuiert verbinden sie sich wie selbstverständlich mit dem umliegenden Grün zu einer parkartigen Landschaft.
Eine lange Rampe bildet den Auftakt vom Fussweg der Regensdorfer Strasse und führt auf das höher gelegene Niveau zwischen den Gebäuden. Wie ein Balkon zur Strasse nimmt der klar umrissene Vorplatz aus erhöhter Lage den Kontakt zum Strassenraum auf. Durch seine einfache Ausformulierung liegt er selbstbewusst vor der lebendigen Gebäudestruktur und vernetzt wie die umlaufenden Veranden der Geschosse die Wohnräume im Aussen miteinander. Ein markanter Bergahorn und das vielseitige Sitzelement zur Rampe hin sind Ausstattungsmittel genug und lassen somit der Aneignung des Vorplatzes genügend Spielraum. Das Sitzelement aus Beton enthält ein Wasserspiel. Ankommende Regenwässer der Dächer und des Platzes sowie abfliessendes Wasser des Trinkbrunnens werden in einer umlaufenden Rinne in Richtung Rampe geführt.
Siedlung Kraftwerk2, Zürich
Auftragsart: Studienauftrag 2008, 1. Preis
Ort: Regensdorferstrasse 192 und 194, 8049 Zürich
Zeitraum: 2009–2011
Team: André Schmid, Uta Gerhardt, Jochen Soukup
Auftraggeber: Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1
Architektur: Adrian Streich Architekten AG
Bildnachweis: Georg Aerni
Texte: «Siedlung Heizenholz», Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich 2011–2015, 9/2016