Die Schulanlage Neubühl von Architekt Walter Custer aus dem Jahr 1960 wird wesentlich geprägt durch eine gut proportionierte und terrassierte Aussenanlage auf orthogonalem Muster. Auch wenn in den vergangenen Jahren Spuren der Überformung die Anlage zeichneten, sind die wesentlichen Qualitätsmerkmale weiterhin lesbar und auch als Benutzenden erlebbar. Neben der strengen Orthogonalität mit klaren Nutzungszuweisungen einzelner Schulbereiche liegt die Qualität der Anlage in ihrer Einbettung in einer weiten Wiesen- und Rasenlandschaft mit frei stehenden Baumgruppen.
Die interpretierenden Eingriffe in die Aussenanlage sind jederzeit dem ursprünglichen Grundgedanken verpflichtet, werden aber den neuen Ansprüchen an einer zeitgemässen Schulanlage gerecht. Als zentrales Element der Anlage ersetzt eine 50 Meter lange monolithische Rampenanlage aus Ortbeton die originale Mauer zwischen oberem Spielfeld und Platanenplatz. Sie fungiert gleichzeitig als Treppe, Mauer und Rampe und belebt somit die unterschiedlich angebotenen Höhenlagen der beiden Plätze in idealer Weise. Durch die klare Fassung des Kiesplatzes mit Asphalt erhält der Platanenplatz wieder seine klare Bestimmung der Anfangszeit zurück und wird dadurch stärker in die Gesamtanlage eingebunden.
Gesamtsanierung Schulanlage Neubühl, Zürich
Auftragsart: Direktauftrag
Ort: Erligatterweg 33, 8038 Zürich
Zeitraum: 2003–2006
Team: André Schmid, Tabea Michaelis, Daniel Schläpfer
In ARGE mit Andreas Geser Landschaftsarchitekt
Auftraggeber: Stadt Zürich
Architektur: Planergemeinschaft Thomas Twerenbold, Reinhard Nägele und Adrian Twerenbold
Bildnachweis: Georg Aerni, SLA